Die Woche der Schülerakademie bestand aus einer bunten Mischung aus Vorträgen, eigenem Experimentieren, Laborführungen und Exkursionen, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedene Forschungsgebiete reinschnuppern und Eindrücke vom Studium an der Universität Bonn gewinnen konnten.
An den ersten beiden Tagen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit modernen, optischen Methoden zur Manipulation von Quantenobjekten und mit theoretischer Physik. Insbesondere führten sie in Kleingruppen verschiedene Versuche aus den physikalischen Praktika durch und präsentierten ihre Ergebnisse in einem Vortrag.
An dem Mittwoch waren die Schülerinnen und Schüler zu Gast beim Meteorologischen Institut, wo eine Radiosonde gestartet und deren Daten unter dem Gesichtspunkt atmosphärenphysikalischer Fragestellungen ausgewertet wurden.
Am Astropeiler Stockert in der Eifel konnten sie am Donnerstag selbst die Teleskope bedienen, um die 21-Zentimeter-Linie des atomaren Wasserstoffs im Universum zu vermessen.
Am letzten Tag der Schülerakademie bekamen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Teilchenphysik-Masterclass einen Einblick in die Analyse von Daten des ATLAS-Experiments am CERN. Anschließend konnten sie in gemütlicher Runde Feedback zum Programm der Schülerakademie geben und traditionsgemäß selbstgemachtes Eis genießen.
Die Organisatorinnen und Organisatoren freuen sich über die sehr gelungene Veranstaltung und bedanken sich bei allen, die dazu beigetragen haben, insbesondere auch bei der Bürgerstiftung für Physik und Astronomie und beim Netzwerk Teilchenwelt für die finanzielle Unterstützung!
Hier die Rückmeldungen von zwei Teilnehmer*innen:
"Die ersten beiden Tage der Bonner Schülerakademie Physik/Astronomie 2019 waren äußerst beeindruckend, zwei Beispiele: In einer Kleingruppe haben wir Experimente zum Zeeman-Effekt durchgeführt. Hier beeindruckte, wie aus verschiedenen Ecken der Physik Konzepte zusammengefügt wurden, um die Beobachtungen zu beschreiben. Manche Konzepte (z.B. Eigenschaften von Lichtwellen) kannte ich aus der Schule, manche aber auch nicht (z.B. Bohrsches Atommodell, manches aus der Quantenmechanik). Die Konzepte haben wir zudem ungewohnt schnell kombiniert, das überstieg das Schultempo bei Weitem. Bei der Vorlesung zur theoretischen Physik war der Gegenstand zunächst vertraut. Es ging um klassische Mechanik. Das kannte ich aus der Schule. Neu und beeindruckend war die Methodik: Mithilfe von Mathematik, Tafel und Kreide analysierte der Dozent mit uns Newtons Aussagen mit erstaunlicher Präzision. Stets beeindruckte das hohe Tempo. Die ersten beiden Tage der Bonner Schülerakademie Physik/Astronomie 2019 waren für mich ein Crashkurs. Ich gewann Eindrücke, keineswegs stieg ich überall durch, wie ich dies aus der Schule kannte. Das war aber nicht schlimm. Schließlich habe ich bereits nach diesen Tagen einen besseren Eindruck vom Physik-Studium. Schon vor der Akademie habe ich mir den Studienverlaufsplan des Bonner Physik-Bachelors angeschaut. Daraus erkannte ich lediglich, dass dieser dem Schulcurriculum ähnelt. Nur musste das Studium irgendwie viel mehr und gründlicher sein. Wie dieses Irgendwie konkret aussieht, davon konnten mir die ersten beiden Tage bereits einen gewinnbringenden Einblick geben."
"Die Schülerakademie ist eine Veranstaltung, bei der Gleichgesinnte für einige Tage gemeinsam entdecken und erleben dürfen, was sich hinter dem Begriff Wissenschaft verbirgt und wie Physik im Alltag praktiziert wird. Dabei erlangen die Teilnehmer nicht nur tiefreichende Einblicke in die jeweiligen Teilgebiete der Physik, wie der Astronomie, der Meteorologie, der theoretischen Physik etc., sondern erreichen auch ein Verständnis für die Relevanz des Forschens und der Wissenschaft für unser Verständnis der Welt. Für jeden, der sich für die Naturwissenschaften begeistern kann und eine Woche voll mit Erlebnissen, Erfahrungen, faszinierenden Menschen und Projekten hautnah miterleben möchte, ist die Bonner Schülerakademie genau das Richtige. Vielen Dank für die tolle Woche!"