Programm:
29. April 2015
Prof. Dr. Dieter Meschede, "Das Jahrhundert des Photons"
Die Erfindung des Lasers im Jahr 1960 hat eine wissenschaftlich-technische Revolution in Gang gesetzt, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Laserlicht hat ganz besondere Eigenschaften, denn es konzentriert Lichtenergie ganz extrem im Raum, in der Zeit und in der Farbe. Ströme und Elektronen haben die Technologie des 20. Jahrhunderts dominiert. Laserlicht und Photonen werden aber vom Maschinenbau bis zur Informationstechnologie alte Aufgaben übernehmen oder neue Funktionen hinzufügen. In diesem Vortrag wollen wir der Frage nachgehen, aus welchen historischen Wurzeln die Photonik entstanden ist und welche Perspektiven heute schon erkennbar sind.
20. Mai 2015
Prof. Dr. Thomas Reiprich, "Das Universum im Röntgenlicht: Von Kometen über schwarze Löcher bis zur dunklen Energie"
Dieser Vortrag fällt leider aufgrund zu geringer Anmeldungen aus und wird zu gegebener Zeit erneut angeboten!
Röntgenstrahlen erreichen unsere Erde aus den heißen und wilden Regionen des Universums. Obwohl Wilhelm Conrad Röntgen dies zeitlebens nicht für möglich hielt, können Röntgenstrahlen heute fokussiert und damit Teleskope gebaut werden. Weil unsere Erdatmosphäre undurchsichtig für Röntgenstrahlung ist, werden diese Teleskope im Weltraum betrieben. Im Vortrag werden die technischen Grundlagen der Röntgenastronomie anschaulich vermittelt, aktuelle und zukünftige Röntgensatelliten beschrieben, relevante Strahlungsprozesse skizziert, sowie die Röntgeneigenschaften nahezu aller astronomischen Objekte dargestellt: unser Mond, Kometen, Planeten, Sterne, Überreste explodierter Sterne, Weiße Zwerge, Neutronensterne, leichte und superschwere schwarze Löcher, Galaxien und Galaxienhaufen. Insbesondere wird gezeigt, wie stark sich das Aussehen dieser Objekte im sichtbaren und im Röntgenlicht unterscheidet. Darüber hinaus wird darauf eingegangen, wie die Röntgenastronomie die kosmologische Forschung zu dunkler Materie und dunkler Energie voranbringt.
10. Juni 2015
Prof. Dr. Stefan Linden, "Nanophotonik - Small is beautiful"
Fortschritte in der Wissenschaft und der Technologie beruhen vielfach auf der Verfügbarkeit neuartiger Materialien mit ungewöhnlichen Eigenschaften. In diesem Zusammenhang haben Nanomaterialien in den letzten Jahrzehnten erheblich an Bedeutung gewonnen. Der Grundgedanke ist hierbei, dass altbekannte, „langweilige“ Materialien durch die gezielte Strukturierung auf der Nanometerskala völlig neuartige Charakteristiken entwickeln können. In diesem Vortrag wollen wir darauf eingehen, welche Möglichkeiten dieser Ansatz für die Photonik bietet. Wir werden uns unter anderem der Frage stellen „Welche Farbe hat Gold?“ und zeigen, dass man aus zwei transparenten Materialien, etwa Glas und Luft, einen perfekten Spiegel erzeugen kann.