Die Forschung auf mikroskopischer Ebene führt regelmäßig zu technischen Innovationen, die hochpräzise Messinstrumente, neue Materialien und Quantencomputer ermöglichen. Auf der DPG-Frühjahrstagung und Jahrestagung der DPG in Bonn werden über 1.400 Beiträge zu fundamentalen Quantenphänomenen und deren Anwendungen präsentiert. „Das Programm spiegelt die aktuellen Entwicklungen in Atom- und Molekülphysik sowie Quantenoptik und Photonik hervorragend wider“, so Klaus Richter, Präsident der DPG. Die Atom- und Molekülphysik untersucht das Verhalten von Materie auf atomarer Ebene, während sich die Quantenoptik und Photonik mit der Wechselwirkung zwischen Materie und Licht sowie der Speicherung, Übertragung und Verarbeitung von Informationen mit Licht befassen.
Die Universität Bonn, Mitglied des Exzellenzclusters ML4Q, setzt ebenfalls Schwerpunkte in diesen Bereichen. „Die Tagung bietet insbesondere Studierenden und Promovierenden wertvolle Einblicke in die zukünftige Forschung und Gelegenheit, ihre Arbeiten im internationalen Kontext zu präsentieren“, ergänzt Tagungsleiter Prof. Dr. Sebastian Hofferberth.
Gastland Ghana – Zusammenarbeit in Quantenwissenschaften
Das internationale Symposium „Quantum Science and more in Ghana and Germany“ am 11. März bietet Wissenschaftler:innen und Nachwuchsforschenden aus Ghana und Deutschland eine Plattform, um sich über aktuelle Forschungsprojekte und Innovationen auszutauschen, insbesondere in den Bereichen Quantenphysik, Nachwuchsausbildung und Klimaforschung. Dieser Austausch ist ein wichtiger Schritt, um Ghana den Zugang zu den schnell aufstrebenden Quantentechnologien zu erleichtern und die Bildung von hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlern zu fördern.
Herausragende Wissenschaftler:innen und Nachwuchsförderung
Ein Highlight der DPG-Frühjahrstagung sind die Vorträge der diesjährigen Preisträger:innen. Beim „Awards Symposium“ am 13. März gibt Reinhard Werner, Träger der Max-Planck-Medaille, Einblicke in die mathematischen Grundlagen der Quantenphysik. Klaus Blaum, ausgezeichnet mit der Stern-Gerlach-Medaille, stellt seine wegweisenden Arbeiten zu Penning-Ionenfallen und deren Rolle bei der Überprüfung des Standardmodells der Teilchenphysik vor. Zudem wird Michael Fleischhauer, Preisträger des Herbert-Walther-Preises, über nichtlineare Quantenoptik und photonische Quantentechnologien referieren. Neben der Ehrung etablierter Forschender legt die DPG besonderen Wert auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und gibt im Rahmen der Tagung die Dissertationspreisträger:innen der Sektion bekannt.
Highlights für die Öffentlichkeit
Für die Öffentlichkeit und den wissenschaftlichen Nachwuchs werden mehrere spannende Vorträge angeboten. Der Eintritt ist frei.
Lise-Meitner-Lecture: „Attosecond pulses of light for studying electron dynamics“ – Physiknobelpreisträgerin Anne L’Huillier, Lund University, Schweden, 11. März 2025, 16:00 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag: „Quantenphysik und Gravitation: Vom Dilemma zum Experiment“ – Markus Aspelmeyer, Universität Wien, 12. März 2025, 20:00 Uhr
Max-von-Laue-Lecture: „What can we, scientists, do to reduce the increasing threats posed by nuclear weapons and other emerging technologies?“ – Karen Hallberg, Pugwash Conferences on Science and World Affairs, 13. März 2025, 20:00 Uhr
Junge Forschende können sich zudem auf zahlreiche Vernetzungsmöglichkeiten freuen. Am 11. März 2025 lädt die junge DPG zur Entdeckung der Bonner Kneipenkultur ein, während der Arbeitskreis Chancengleichheit am 13. März 2025 zum Women-In-Physics-Chat die Türen öffnet. Weitere Details finden Sie auf der Tagungswebseite https://bonn25.dpg-tagungen.de.
Hinweise an die Redaktionen
Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, sich für eine kostenfreie Teilnahme an der Tagung und das hybride Pressegespräch „Wie verändert Quantenphysik unsere Zukunft?“ am Montag, 10. März 2025, 10:00 Uhr unter presse@dpg-physik.de anzumelden.
Deutsche Physikalische Gesellschaft
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. In Berlin unterhält die DPG ihre Hauptstadtrepräsentanz zur Vernetzung mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Gesellschaft. Website: www.dpg-physik.de
Exzellenzuniversität Bonn
Die Universität Bonn ist mit sechs Clustern die erfolgreichste der deutschen Exzellenzuniversitäten. Sie zählt mit rund 30.000 Studierenden, 6.000 Promovierenden, 750 Professuren und 6.500 Beschäftigten zu den größten und forschungsstärksten Universitäten in Deutschland. International wird sie regelmäßig unter die Top 100-Universitäten weltweit gerankt. Sie hat bereits zwei Nobelpreisträger hervorgebracht und ist die einzige deutsche Universität, an der zwei Fields Medaillisten arbeiten. Das Fächerspektrum in ihren sieben Fakultäten reicht von den Agrarwissenschaften bis zur Zahnmedizin. Neben ihrer Zugehörigkeit zu starken Disziplinen forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bonn in sechs „Transdisziplinären Forschungsbereichen“ fakultäts- und fächerübergreifend an Lösungen zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Pro Jahr werben sie rund 205 Mio. Euro an Drittmitteln für die Forschung ein.