Zu Beginn der Sommerferien in NRW machten sich 18 Schülerinnen und Schüler auf dem Weg nach Bonn, um an der diesjährigen Schülerakademie Physik/Astronomie teilzunehmen. Alle freuten sich, in der Woche ihrem Interesse für die Naturwissenschaften und insbesondere für die Physik nachgehen zu können. Für manche von ihnen ging es auch darum, sich über die Physik als mögliches Studienfach und den Studienstandort Bonn zu informieren.
Die Woche bestand aus einer bunten Mischung aus Vorträgen, eigenem Experimentieren, Laborführungen und Exkursionen.
Nach einem Einführungsvortrag, in dem Dr. Frank Vewinger erklärte, wie mit Hilfe von Laserstrahlen Atome gefangen und gespeichert werden können, führten die Teilnehmenden am Montagmorgen in Kleingruppen unterschiedliche Praktikumsversuche aus dem Bachelor-Studium durch. Unter Betreuung von Studierenden der Universität Bonn untersuchten sie Eigenschaften des Lichtes, bauten einen Laser oder beschäftigten sich mit Themen aus der Atomphysik. An dem Nachmittag werteten sie ihre Daten aus, um diese am Dienstagmorgen vor Studierenden und Mitarbeitenden der Bonner Physik zu präsentieren. Ob mit Hilfe eines Flipcharts, an der Tafel oder mit einer digitalen Präsentation die Schülerinnen und Schüler meisterten es mit Bravour, die physikalische Grundlagen und Ergebnisse der verschiedenen Experimente zu erklären. Anschließend konnten die Teilnehmenden bei Führungen in den Quantenoptik-Laboren des Instituts für Angewandte Physik den Profis über die Schulter schauen.
Der Dienstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Astronomie. Mitarbeitende des Argelander-Instituts für Astronomie gaben den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die optische Astronomie. U. a. konnten die Teilnehmenden eigene Beobachtungen mit einem Sonnenteleskop durchführen sowie das Anfang 2024 in Betrieb genommene Teleskop des Instituts besichtigen und damit den Mond beobachten.
Radioastronomische Messungen am Astropeiler Stockert waren am Mittwoch auf dem Programm. Das erste Radioteleskop Deutschlands, das von einem Förderverein betrieben wird, wird insbesondere dazu genutzt, Schülerinnen und Schülern sowie Studentinnen und Studenten einen ersten Einblick in die Radioastronomie zu ermöglichen. Das Team des Radioteleskops führte die Schülerinnen und Schüler durch die Anlage des Astropeilers und erklärte die Funktionsweise des Teleskops. Anschließend konnten die Teilnehmenden selber Beobachtungen mit dem 25-m Spiegel durchführen und die 21-cm-Linie des atomaren Wasserstoffs im Universum vermessen.
Am Donnerstag ging es im Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik der Universität Bonn mit einem ganztägigen Workshop zur Hadronenphysik weiter. Betreut durch Forschende und Studierende konnten die Schülerinnen und Schüler selber Daten des CBELSA/TAPS Experimentes am Bonner Beschleuniger ELSA analysieren und angeregte Zustände des Protons untersuchen. Der Workshop wurde im Rahmen einer Masterarbeit der Physikdidaktik unter Betreuung von Professorin Ulrike Thoma konzipiert, um Schülerinnen und Schülern Hands-On Erfahrungen in der aktuellen Forschung der Hadronenphysik zu ermöglichen, und fand erstmalig bei der Schülerakademie statt.
Der Besuch einer Experimentalphysik Vorlesung sowie eine Vorlesung zur theoretischen Physik von Professor Manuel Drees, eine Studienberatung durch Dr. Eckhard von Törne und die Teilnahme am physikalischen Kolloquium der Fachgruppe Physik/Astronomie schlossen am Freitag das "wissenschaftliche Programm" der Veranstaltung ab. Anschließend konnten die Teilnehmenden Feedback zu der Woche geben, bei der Zubereitung von frisch gemachtem Stickstoff-Eis helfen und dieses in gemütlicher Runde genießen.
Beim Eis-Essen aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten wie z. B. dem Grillen am Montagabend, dem Mittagessen in der Mensa und auch der Busfahrt zum Stockert konnten die Schülerinnen und Schüler mit Studierenden und Dozentinnen und Dozenten der Universität Bonn ins Gespräch kommen, sich über das Studium der Physik informieren und Fragen aller Art stellen.
Zahlreiche Mitarbeitende und Studierende der Bonner Physik und Astronomie haben sich an der Organisation und Durchführung der Schülerakademie beteiligt. Bei ihnen möchten wir uns für ihr Engagement bedanken, ohne das eine solche Veranstaltung im Uni-Alltag nicht auf die Beine gestellt werden könnte.
Den Teilnehmenden der Schülerakademie möchten wir noch sagen, dass es mit Euch sehr viel Spaß gemacht hat! Wir wünschen Euch noch schöne Sommerferien und hoffen, die eine oder den anderen bald wieder an der Universität Bonn begrüßen zu dürfen.