Am ersten Tag ging es nach einer Begrüßung durch Prof. Hartmut Schmieden, der auch Mitglied der Stiftung für Physik und Astronomie ist, und einer kurzen Vorstellungsrunde im Physikalischen Institut direkt ins Deutsche Museum Bonn. Inmitten außergewöhnlicher Exponate wurde dort eine Masterclass zum Thema Teilchenphysik durchgeführt, bei der die Schülerinnen und Schüler nach einführenden Vorträgen zur Teilchenphysik und der dabei verwendeten Messmethoden eigenständig Daten des ATLAS-Experiments auswerten konnten. Insbesondere auch Signaturen des erst 2012 nachgewiesenen Higgs-Teilchens konnten neben zahlreichen anderen Elementarteilchen in den Daten gefunden werden.
Der Vormittag des zweiten Tages widmete sich wiederum der Teilchenphysik. Nach einem einführenden Vortrag zur kosmischen Strahlung bauten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen eigene Nebelkammern, in denen sie die Spuren ionisierender Strahlung beobachten konnten, und mittels Szintillationsdetektoren waren sie in der Lage, unterschiedliche Eigenschaften der kosmischen Strahlung zu vermessen. Anschließend besuchten die Schülerinnen und Schüler ein Labor zur Entwicklung gasgefüllter Detektoren, die unter anderem im CAST-Experiment am europäischen Zentrum für Elementarteilchenphysik CERN eingesetzt werden, das nach möglichen Teilchen der Dunklen Materie sucht. Im Gegensatz zum experimentellen Vormittag bot der Nachmittag einen Einblick in die Physik mit Kreide und Tafel. Ein Vortrag zum Thema Symmetrien und Erhaltungsgrößen führte die Schülerinnen und Schüler in die Denk- und Arbeitsweise der Theoretischen Physik ein und stellte damit ein herausforderndes aber auch anregendes Kontrastprogramm dar.
Mit einem reichhaltigen Grillbuffet und in lockerer Gesprächsrunde mit Studenten und Dozenten ging dieser zweite Tag der Schülerakademie zu Ende.
Die folgenden eineinhalb Tage standen ganz im Zeichen der Optik. Nach einem einführenden Vortrag zu Aufbau und Funktion einer optischen Pinzette setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen intensiv mit einzelnen Fragestellungen auseinander, die hierfür von Bedeutung sind. Hierzu führten sie Versuche zur Beugung, Brechung und Polarisation von Licht, zum Zeeman-Effekt und zum Laser durch und stellten ihre Ergebnisse in kurzen Vorträgen dem Plenum vor. Während der dritte Tag der Schülerakademie mit einigen physikalischen Spielereien beendet wurde, die zum Staunen und Nachdenken anregen, leitete der vierte Tag nach den Vorträgen der einzelnen Gruppen und einer Besichtigung der Optik-Labore mit einer Exkursion zum Radioteleskop Effelsberg zum dritten großen Themenblock - der Astronomie - über. Nach einem einführenden Vortrag, der keine Fragen offen ließ, konnte das Teleskop ganz aus der Nähe bestaunt und ein Blick in den Kontrollraum geworfen werden.
Am letzten Tag der Schülerakademie erhielten die Schülerinnen und Schüler am Argelander-Institut für Astronomie eine Einführung in die Astronomie und erhielten Antworten auf alle Fragen zur Astronomie, die sie schon immer mal stellen wollten. Mit einem Film zum Hubble-Teleskop und einer kurzen Abschlussrunde, bei der es natürlich das mittlerweile schon obligatorische, selbst gemachte und an diesem heißen Tag ganz besonders erfrischende Eis gab, ging auch diese Schülerakademie viel zu schnell zu Ende.
Die Schülerinnen und Schüler fühlten sich nach den fünf Tagen an der Universität Bonn in ihrer Begeisterung für Physik und Astronomie noch bestärkt und die ohnehin schon große Zahl derjenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ein Physik-Studium für sich in Betracht ziehen, ist nach dieser Woche nochmals gestiegen - was natürlich das Organisationsteam der Schülerakademie besonders freut.
Unser Dank gilt insbesondere zahlreichen freiwilligen Helfern, die wiederum mit großem Enthusiasmus über ihre Arbeiten berichteten und die Schülerinnen und Schüler mit großer Begeisterung betreuten und so gewiss dazu beigetragen haben, dass der Funke überspringen konnte. Nicht zuletzt sei dem Netzwerk Teilchenwelt und der Stiftung für Physik und Astronomie der Bürgerstiftung Bonn für die Unterstützung gedankt.