„Ich freue mich sehr über die Wertschätzung und die Auszeichnung“, sagt Henrik Junkerkalefeld. „Besonders bedanken möchte ich mich bei meinem Doktorvater Prof. Jochen Dingfelder, der mir eine exzellente Forschungsumgebung ermöglicht hat, sowie auch bei Prof. Florian Bernlochner und Prof. Peter Lewis für ihre wertvolle Betreuung und anregenden Diskussionen.“ Seit Abschluss seiner Promotion ist Junkerkalefeld als Data Scientist mit dem Schwerpunkt Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz bei der Bonner Unternehmensberatung Comma Soft tätig.
In der modernen Teilchenphysik werden Eigenschaften von Elementarteilchen mit höchster Präzision gemessen, um potenzielle Abweichungen von den theoretischen Vorhersagen zu entdecken. Solche Abweichungen, auch als Anomalien bezeichnet, können auf die Existenz bislang unbekannter Teilchen oder neuer physikalischer Phänomene hinweisen.
In seiner Dissertation konzentrierte sich Junkerkalefeld auf auffällige Zerfallsraten von B-Mesonen in Leptonen, also Elektronen, Myonen oder Tau-Leptonen. Dabei setzte er eine Analysemethode ein, die erstmals das gesamte Spektrum solcher B-Meson-Zerfälle berücksichtigt, anstatt diese wie zuvor auf sehr spezifische Eigenschaften zu beschränken. Diese experimentell deutlich anspruchsvollere Methodik ermöglichte die bislang präziseste Messung ihrer Art. Seine Ergebnisse fanden breite Beachtung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und stellen einen Meilenstein auf dem Weg zu einem umfassenderen Verständnis der aktuellen Anomalie dar.
Der mit 4.000 Euro dotierte Promotionspreis wird von der Stiftung Physik & Astronomie in Zusammenarbeit mit der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung verliehen. Mit diesem Preis wird jedes Jahr eine wissenschaftlich herausragende Promotion des vergangenen akademischen Jahres gewürdigt. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch den Fachausschuss Physik/Astronomie aufgrund der Nominierung durch die Betreuer.